The question: “How can Europe best compete with China or the USA” is currently hotly debated. Here are my points for discussion:
1. Europe will not be able to lead from the rear by imitating the U.S. or China. Nor should it chase others where they have a decade-long head start. We can gain leadership only by aiming at the future – a future that is 10, 30, and 50 years away.
2. Let us abandon the rearguard mentality so prevalent in Europe. Stop fighting against digitization, energy transition, traffic reform, globalization, responsible food production, circular economy, migration, and demographic trends. End the nostalgia for processes and conditions. Keep the values.
3. We need a clear, positive vision of the world we want our children to live in. The world was not better in the past. But the future has to become much better than our presence.
4. We have to be honest with ourselves. European science is exceptionally strong in predicting elements of the future. But politicians and industry leaders – and probably the majority of the population itself – do not want to face an uncertain, potentially dangerous future. Fear creates taboos, hindering a realistic discourse of problems and solutions. A compelling and comprehensive plan for the future is missing!
5. Global justice is not optional. Unfortunately, if we stay on our current course with minimal change, the world of tomorrow can indeed get worse. The world of our children can potentially drown in mass migrations, wars, and civil wars over the remaining resources.
6. The necessary change is social, economic, and technological. Focussing on technological change alone is misleading.
7. The vision of a good world, a world in which we need not be ashamed to be living today at the expense of children and grandchildren, is possible. It is socially, equitably, ecologically and technically feasible. The costs of achieving this include strict focus, a dedication of all elements of society, and the willingness to accept drastic change.
8. I am confident that the world of the future will use 99% renewable energies and will be >90% circular economy. There will be huge growth – growth in the quality of life and growth of justice within and between generations. We will have more knowledge, many well-educated workable people, but less energy, raw materials, fertile soil, biodiversity.
9. If we can increase the innovation speed tenfold by realizing dangers and focusing on necessary actions, by differentiating and prioritizing the necessary over the nice, WITHOUT achieving this through pollution, disposable devices, disposable people, and squandering the resources that by right should belong to our children, Europe can lead into a bright future!
German version:
Europa kann uns in eine gute Zukunft führen
Zurzeit viel diskutiert: Wie kann Europa sich gegen China und USA behaupten? Manches davon ist richtig, mich irritiert aber immer wieder wie kurzsichtig und teilweise ziellos (man sollte mal probieren) viele Strategien führender Politiker sind. Meine Ein- oder Ansichten zum Thema:
1. Europa kann nicht von hinten führen. Nicht indem es die USA oder China nachahmt. Nicht indem wir hinterherrennen, wo andere 10 Jahre Vorsprung haben. Nur wenn wir die Zukunft anvisieren, können wir auch für die Zukunft bauen. Und zwar eine Zukunft in 10, 30 und 50 Jahren.
2. Wir müssen die in Europa vorherrschende Nachhut-Mentalität aufgeben. Keine Grabenkämpfe gegen Digitalisierung, Energiewende, Verkehrswende, Globalisierung, Kreislaufwirtschaft, Agrarwende, verantwortungsvolle Nahrungsmittelproduktion, Migration und Bevölkerungsentwicklung. Beenden wir die Nostalgie für Prozesse und Bedingungen. Bewahren wir die Werte auf. Passen wir die Mechanismen zur Verhinderung von Monopolen und Machtmissbrauch an.
3. Wir brauchen eine klare, positive Vision der Welt in 30 Jahren, einer Welt, in der wir wollen, dass unsere Kinder ein gutes Leben führen. Die Welt war früher nicht besser. Aber die Zukunft muss noch viel besser werden als unsere Gegenwart.
4. Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Die europäische Wissenschaft ist enorm stark darin, der Zukunft in die Karten zu schauen. Aber Politiker und Industrieführer – und wahrscheinlich die Mehrheit der Bevölkerung selbst – wollen sich einer unsicheren, möglicherweise gefährlichen Zukunft nicht stellen. Angst schafft Tabus und behindert einen realistischen Diskurs über Probleme und Lösungen. Ein überzeugender und umfassender Plan für die Zukunft fehlt!
5. Globale Gerechtigkeit ist nicht optional. Bleiben wir auf unserem derzeitigen Kurs mit der derzeitigen, minimalen Veränderungsgeschwindigkeit, kann die Welt von morgen leider tatsächlich schlechter werden. Die Welt unserer Kinder könnte dann in Massenmigrationen, Kriegen und Bürgerkriegen um die verbleibenden Ressourcen versinken.
6. Der notwendige Wandel ist sozial, wirtschaftlich und technologisch. Eine alleinige Fokussierung auf den technologischen Wandel führt in die Irre.
7. Eine gute Welt, einer Welt in der man sich nicht schämen muss, heute auf Kosten der Kinder und Enkel zu leben, ist möglich. Sie kann sozial, gerecht, ökologisch und technisch machbar sein. Die Kosten sind ein Engagement aller gesellschaftlichen Kräfte, konsequente Fokussierung und der Wille zu drastischer Veränderung.
8. Ich bin mir sicher: Die Welt der Zukunft wird zu 99% Erneuerbare Energien nutzen und eine >90%ige Kreislaufwirtschaft sein. Wir werden mehr Wissen haben, viele gut ausgebildete arbeitsfähige Menschen, aber weniger Energie, Rohstoffe, fruchtbare Böden, Biodiversität. Es wird ein enormes Wachstum geben – ein Wachstum an Lebensqualität und Wachstum an Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Generationen.
9. Wenn wir die Innovationsgeschwindigkeit verzehnfachen können, indem wir Gefahren erkennen und uns auf notwendige Maßnahmen konzentrieren, indem wir das Notwendige vor dem Schönen priorisieren, wenn wir dies schaffen OHNE es durch Umweltverschmutzung, Wegwerfenergie, Wegwerfgeräte, Wegwerfmenschen zu erkaufen, haben unsere Kinder eine glänzende Zukunft in Europa!